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Weiss, V: Bevölkerung hat nicht nur eine Quantität, sondern auch eine Qualität. Ein kritischer Beitrag zur politischen Wertung der PISA-Studie.

Eine der Ursachen, die Südafrika zu zerstören drohen, ist die illegale Zuwanderung von, das sind heute nur noch grobe Schätzungen, vier oder sechs oder acht oder zehn Millionen Bürger Mozambiques und anderer afrikanischer Länder. ... Häufig sind unter den Zugewanderten Kriminelle, etwa nigerianische Drogenhändler. Es heißt, das heute an die fünfhundert Syndikate in Südafrika ihr Unwesen treiben. ... Wer an letzterem zweifelt, der besuche die Hospitäler, in denen unzählige Opfer fehlgeschlagener Mordanschläge, die jetzt an einem Trauma leiden, untergebracht sind. Jeder potentielle in- und ausländische Investor wird vor diesem Hintergrund zögern, sich heute in Südafrika zu engagieren. Wer kann schon an die Stabilität eines Landes glauben, dessen oberster Polizist der Sorge Ausdruck gibt, daß es zu einem Staat der Gangster zu werden drohe?“

 „Johannesburg ist die Mordhauptstadt der Welt. Schon 1993 kamen auf 647 Einwohner ein Mord, mehr als in Rio (1158) oder New York (4304). ... Das neue Südafrika: Eben noch wurde sein friedlicher Übergang zur Demokratie rund um den Globus gefeiert, jetzt verzeichnet es Gewaltrekorde“, meldet „Die Zeit“ (Doerfler und Klawitter 1997). In allen Verbrechenssparten steht Südafrika heute ausnahmslos auf Platz 1 oder 2 der internationalen Verbrechensstatistik. Nach der Kriminalitätsstatistik von 1998 sind 36 400 Frauen und Mädchen vergewaltigt worden und 171 500 Fälle schwerer Körperverletzung registriert. Eine südafrikanische Spezialität ist „Carjacking“ bei der das Auto gewaltsam entführt und der Fahrer, wenn er versuchen sollte, Widerstand zu leisten - aber auch ohne Widerstand, um ihn als Zeugen auszuschalten - häufig erschossen wird. Das geschieht in der Regel beim Halt an Kreuzungen oder vor der Garageneinfahrt ins eigene Grundstück. Auch wenn man sicherheitshalber schon per Fernbedienung die Tore elektronisch öffnen läßt, ist das der gefährlichste Moment der täglichen Autofahrt. 1998 wurden auf diese Weise 11 500 Autos entführt, weitere 81 900 auf übliche Weise gestohlen und in 142 450 Autos eingebrochen bzw. die Einbrüche gemeldet.

„In Südafrika vergeht kaum eine Woche, in der nicht eine weiße Farmerfamilie ausgelöscht wird . ... Mit neuen Ungerechtigkeiten sind auch die drei Millionen Mischlinge sowie die rund eine Million Asiaten konfrontiert. Wie die Weißen werden sie durch eine die nun die Schwarzen begünstigende neue Apartheid ins gesellschaftliche und ökonomische Abseits gedrängt, denn Arbeitsstellen in der öffentlichen Verwaltung oder staatliche Wohnungen stehen fast nur noch für Schwarze, und hier wiederum vorzugsweise für ANC-Mitglieder, zur Verfügung. Waren die Mischlinge unter der früheren Regierung nicht weiß genug, so sind sie heutzutage zu wenig schwarz. ... Die Ungrechtigkeiten und ökonomischen Ungleichheiten wachsen allerdings auch innerhalb des schwarzen Bevölkerungsteils. Während sich für die Mehrheit von ihnen die materiellen Lebensumstände während der vergangenen fünf Jahre in keiner Weise verbessert haben, stieg eine zahlenmäßig kleine schwarze Schicht zu großem Reichtum auf. ... Heute zählen 6% der schwarzen Südafrikaner zu den Reichen des Landes, das heißt sie gehören zu jenem Fünftel der Bevölkerung mit den höchsten Einkommen, 1990 waren es dagegen nur 2%“ (Kreul 1999).

Als J. Nyerere, der Präsident Tansanias, Mao Tse-Tung gefragt hat, wie der weiße Rassismus zu überwinden sei, so soll ihm dieser geantwortet haben: „Erledigt die Farmer, alles andere wird folgen.“ Seit Mai 1994, als der ANC in Südafrika die Macht übernahm, bis März 1999 kamen, wurden 2 421 Farmüberfälle bekannt und 570 Farmer ermordet. Allein im Jahre 1999 kamen im Januar 59, im Februar 73 und im März 96 hinzu.

Wo aber auch in der Welt prallen die sozialen Gegensätze zwischen zahlenmäßig großen, rassisch verschiedenen Menschengruppen so dicht aufeinander wie in Südafrika [1] ? Unter solchem Vorzeichen braucht der Machtwechsel auch nicht in einem bloßen Kreislauf der Eliten zu enden, sondern erst mit der endgültigen Vernichtung und Vertreibung der alten, in diesem Falle weißen, Elite. Jahrzehntelang ist die in der letzten Dekade eingetretene Entwicklung für Südafrika vorhergesagt wurden, und jahrzehntelang sind die Propheten verlacht worden.


"Die Bundesrepublik hat kein Ausländerproblem, sie hat ein Türkenproblem. Diese muslimische Diaspora ist im Prinzip nicht integrierbar. Man soll sich nicht freiwillig Sprengstoff ins Land holen." Hans-Ulrich Wehler im taz-Interview vom 10.9.2002.

"Die Zahl der Juden in Westeuropa ist gering, ... aber über unsere Ostgrenze dríngt Jahr für Jahr aus der unerschöpflichen polnischen Wiege eine Schar strebsamer hosenverkaufender Jünglinge herein, deren Kinder und Kindeskinder dereinst Deutschlands Börsen und Zeitungen beherrschen sollen; die Einwanderung wächst zusehends." Heinrich von Treitschke, 1879.

Diese und andere Vorahnungen bedeutender Historiker werden kritisch diskutiert in: Weiss, V.: Wann schlägt eine demographische Krise in eine nationale Existenzkrise um?. Schriftenreihe der Deutschen Studiengemeinschaft 3 (2003) 47-65

 

Lynn, Richard and Tatu Vanhanen: IQ and the Wealth of Nations.


[1] Als die Welt in Südafrika die Abschaffung des Apartheid-Regimes und die Machtübergabe an die schwarze Mehrheit als großen Fortschritt feierte, feierte sie zu gleicher Zeit in Israel den Waffenstillstand und den Beginn der Palästinenser-Selbstverwaltung. Fällt eigentlich niemand auf, daß in Israel und Palästina genau die Gemengelage von rassischem (vielleicht darf man nur ethnischen Konflikt sagen? - es hängt davon ab, wie die Juden sich selbst definieren), religiösem und sozialem Konflikt, noch dazu unter der Bedingung einer absoluten Heiratsschranke (einer sozusagen freiwilligen Apartheid der Juden), weiterbesteht, die in der Welt früher oder später noch immer zu erneutem Krieg und Blutvergießen geführt hat? Jede halbwegs nüchterne Analyse muß schon mittelfristig die Chancen für einen dauerhaften Frieden als gering einschätzen. Jahrzehntelang hat die Welt (voran die UN und reichen arabischen Staaten mit ihren Unterstützungen) im Gazastreifen und anderswo einen Bevölkerungsüberschuß großgefüttert, der heute zumeist arbeitslos ist und morgen kaum mehr als neues Kanonenfutter oder Märtyrer sein kann. Der Gazastreifen weist (Stand 1996) mit durchschnittlich 8,1 Kindern pro Frau die weltweit höchste Fruchtbarkeitsrate auf. Nach heutigen Berechnungen wird sich seine Bevölkerung von derzeit 934 000 Einwohnern in nur 15 Jahren verdoppeln. Man stelle sich vor, Deutschland hätte nach 1945 die Sudetendeutschen in Lagern zusammengehalten und auf ähnliche Weise vermehrt, welche politischen Probleme wir heute mit unseren tschechischen Nachbarn hätten.