Startseite

Da die Zahl der Hochschulabsolventen insgesamt stark angestiegen ist, ist es für sie natürlich auch viel einfacher geworden, einen Hochschulabsolventen als Partner zu finden. Vor allem gilt das für die Männer, solange der prozentuale Anteil der studierenden Frauen steigt. Während in der alten Bundesrepublik Deutschland bei den über 60-jährigen Akademikern 25% mit Akademikerinnen verheiratet sind, sind es in der Altersgruppe der 40- bis 49-jährigen Akademiker 44% (Schwarz 1999). 

Auch in Deutschland gibt zwar einen Trend (Blossfeld und Timm 1997), aber keine eindeutigen Zahlen, die belegen würden, daß die Heiratssiebung nach dem IQ tatsächlich zugenommen hat oder nicht. Nach dem Mikrozensus von 1997 (Schwarz 1999) hatten in den alten Bundesländern in der Altersgruppe von 30 bis 39 Jahren bei den Männern ohne Berufsausbildung 74,4% eine Frau ohne Berufsausbildung geheiratet und 43,3% der Akademiker eine Akademikerin. Offensichtlich hängt das Ausmaß dieser gerichteten Heirat stark davon ab, ob etwa gleich viele Männer wie Frauen mit der gleichen Bildungsstruktur vorhanden sind. Ist das nicht der Fall, heiraten Männer nach „unten“, während sich studierte Frauen schwerer damit tun und in immer größerer Zahl unverheiratet bleiben. 1997 waren von den 35- bis 39-jährigen altbundesdeutschen Akademikerinnen nur noch 64% verheiratet, das unverheiratete Drittel in der Regel darüber hinaus in der Regel auch ohne Kinder. Da die studierte Frau auf dem Heiratsmarkt keine Mangelware mehr ist, sondern eher im Überangebot auftritt, haben von bei den 30- bis 39-jährigen Akademikerinnnen nur noch 61% einen Akademiker als Ehemann abbekommen, gegenüber 73% bei den 50- bis 59-jährigen Akademikerinnen. Faßt man die Hochschulabsolventinnen mit den Fachhochschul-absolventinnen zusammen, so verminderte sich die Homogamie von 78% auf 67%.


Weiss, Volkmar und Katja Münchow: Ortsfamilienbücher mit Standort Leipzig in Deutscher Bücherei und Deutscher Zentralstelle für Genealogie. 2., erweiterte und aktualisierte Auflage. Neustadt/Aisch: Degener 1998. 618 Seiten, ISBN 3-7686-2099-9. (= Genealogische Informationen 33).
Dieses Buch kann vom Verlag Degener, PF 1360, D-91413 Neustadt/Aisch bezogen werden.
Dieses Buch enthält eine kritische Übersicht von 103 Seiten unter dem Titel: "Bearbeitete Fragen und Methoden bei der wissenschaftlichen Auswertung von Ortsfamilienbüchern und ihren Vorstufen".

  1. Vorbemerkung S. 74
  2. Die Geschichte des Forschungsgebietes aus dem Blickwinkel des Zeitgeistes 75
  3. Die Pioniere (voller Text dieses Abschnitts) 76
  4. Der Anthropologe Walter Scheidt und seine Schule 84
  5. Medizinische Fragestellungen und Inzucht (voller Text) 93
  6. Der Arbeitskreis "Bäuerliche Lebensgemeinschaft" (voller Text) 97
  7. Die Innsbrucker Schule (voller Text) 104
  8. Die Vererbungsgewohnheiten 112
  9. Ökologische Dorfuntersuchungen 115
  10. Soziale Unterschiede und Kinderzahlen (voller Text) 117
  11. Wanderungen und Verstädterung 122
  12. Heiratsalter 126
  13. Die Französische Schule 128
  14. Soziale Mobilität 135
  15. Haushaltsstrukturen 140
  16. Familiensoziologische Untersuchungen 144
  17. Die Mikrohistoriker (u.a. Hans Medick und Jürgen Schlumbohm) 148
  18. Konfessionelle Unterschiede 156
  19. Die Soziobiologen (voller Text) 159
  20. Repräsentative Untersuchungen und Ausblick


Startseite