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Letzte Aktualisierung: 15.3.2006

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Universitätsmoschee statt Paulinerkirche

Die Elite-Bundes-Universitätsstadt Leipzig braucht eine Universitätsmoschee!

  • Leipzig, 14.3.2006

  • Wie weitsichtig der Text von 2003 (siehe unten) war, kann jeder sehen, der heute die "Leipziger Volkszeitung" auf S. 16 aufschlägt. Folgende Schlagzeilen springen in die Augen:

  • Leipzig im Zeichen des Halbmondes.

  • Immer mehr Muslime drängen in die Stadt und wollen sich auch mit Minaretten in der Skyline darstellen.

  • An der Pleiße wächst die Zahl der Muslime rasant. Vor zehn Jahren gab es noch 1500, heute leben mehr als 4500 Menschen aus islamisch geprägten Ländern in Leipzig und der Zuwachs beschleunigt sich weiter.

  • Leipzig, 13.12.2003

    Heute demonstrieren in Leipzig 20 000 Studenten. Gegen den Widersinn, daß bei steigenden Studentenzahlen die Anzahl der Lehrkräfte abnimmt. Während in den westlichen Universitätsstädten die Studenten auch noch unter Wohnungsmangel leiden, ist die Situation in Leipzig völlig anders. Zehntausende Wohnungen stehen leer, und Studenten können sich nach jedem Geschmack und Geldbeutel zu Wohngemeinschaften zusammenfinden. Die Stadt braucht junge Leute. Aber ihre Studienbedingungen verschlechtern sich von Jahr zu Jahr. Gegenüber der Universitätsbibliothek Leipzig in der Beethovenstr. ist zwar ein neues Geisteswissenschaftliches Zentrum der Universität gebaut worden, aber so kleinkariert, daß so etwas wie eine Studentenintensivhaltung daraus geworden ist. Aus der miesen Lage gibt es nur einen Ausweg: Universität, Oberbürgermeister und Ministerpräsident Sachsens, die Bevölkerung, die Studenten, kurzum alle politisch Mitdenkenden sollten fordern: Leipzig muß Bundesuniversitätsstadt werden! Das Land Sachsen kann die finanzielle Verantwortung für die überregionale Universität nicht mehr allein tragen, der Bund soll und muß die Leipziger Universität so ausstatten, daß sie Studenten nicht nur zu Zehntausenden anzieht, sondern ihnen neben guten Wohnbedingungen auch eine gute Ausbildung bieten kann. Eine derartiger Entschluß hätte eine weit nachhaltigere Wirkung als die Olympiabewerbung.

    Doch welche Studenten braucht die Stadt? Brauchen wir eine akademische Bewahranstalt für Abiturienten, die ohne diese Bewahranstalt Arbeitslose wären?

    Während an den geisteswissenschaftlichen Fakultäten der deutschen Universitäten Zehntausende Soziologen, Psychologen, Historiker usw. zu „Intellektuellen" ausgebildet werden, sinkt die Zahl der Studenten in den naturwissenschaftlichen, technischen und ingenieurwissenschaftlichen Fächern ständig. Während in diesen volkswirtschaftlich wichtigen Fächern der prozentuale Anteil derjenigen, die in der Lage sind, ein derart anspruchsvolles Studium erfolgreich abzuschließen, geringer wird, erhöhen die geisteswissenschaftlichen Disziplinen ihre Studentenzahlen Jahr für Jahr. Und sogar der Notendurchschnitt der Studenten wird ständig besser, da die geistigen Anforderungen für eine sehr gute Note ständig heruntergeschraubt werden, ihre Professoren sich aber dadurch einbilden können, auch jedes Jahr besser zu werden. Was sie aber in Wirklichkeit lehren und ihre Studenten studieren, ist ihre Massenarbeitslosigkeit. Dafür hassen die Intellektuellen die kapitalistische Gesellschaft, die Unternehmer, die Ingenieure und Erfinder und mißtrauen ihnen, und erdenken sich ihrerseits immer neue Visionen einer idealen Gesellschaft, in der alle Menschen zwar gleich sind, die Denker, die selbst nicht produzieren und erfinden, jedoch die Macht haben. Daß diese Gesellschaften bisher immer totalitäre waren, stört die Intellektuellen dabei nicht. Um der aktuellen Arbeitslosigkeit zu entgehen, müssen die Intellektuellen - gemeinsam mit der ebenfalls wachsenden Zahl von Juristen - sich immer neue gesellschaftliche Aufgaben ausdenken, mit der sie dem produktiven Sektor knebeln und Mittel entziehen. Neben der Bewältigung der Vergangenheit, der Kontrolle der politischen Korrektheit, der Erforschung des Friedens und aller psychischen Probleme sind es nicht nur die Gefahren der Gentechnik, sondern die Gefahren jedweder Technik und Veränderung, die nach der Gründung von Vereinen, Stiftungen, Kommissionen und Lehrstühlen rufen, die sich gegenseitig in ihrer Wichtigkeit als Bedenkenträger bestätigen. Besonders begehrt sind Dauerarbeitsplätze im Öffentlichen Dienst und Abgeordnetenmandante. Von dort aus läßt sich die bürokratische Hemmung jedweden unternehmerischen und wissenschaftlichen Fortschritts am besten betreiben. Nur der Kapitalismus kann sich bisher leisten, ein akademisches Proletariat in wachsender Zahl auszubilden.. Aber wie lange noch, ohne daß die gesamtwirtschaftlichen Schäden dieser Entwicklung offensichtlich sind und kaum noch zu reparieren? Wer ist John Galt? Denn die Zahl der Studenten pro Professor wird immer größer, weil eben auch das nicht mehr wie bisher vom produktiven Sektor bezahlt werden kann. Und die Hälfte dieser Akademikerinnen bleibt kinderlos, und verläßt sich auch in diesem Punkte auf die anderen. Während früher der Adel die überzähligen Töchter ins Kloster schickte, wo sie kinderlos blieben, schickt man sie heute zu einem Studium. Dort geht es zwar nicht wie in einem Kloster zu, der biologische Effekt für die Nachwelt ist aber der gleiche.

    7.1.2004 Wie man sieht: Die Idee der Bundesuniversität, aufgelassen als ein Versuchsballon, hat sehr rasch gezündet. Die SPD-Spitzen wollen sogar mehr - eine Eliteuniversität - und das zuallererst in Leipzig. Aber da wollen wir uns nicht zu früh freuen. Die SPD soll erst einmal erklären, was sie unter Elite versteht. Aus welchen Familien kommt die Elite? Wie bildet man eine Elite? Wozu braucht man eine Elite? Wenn man darunter eine Art Neuauflage der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät versteht, in der von einigen zusätzlichen Professoren Sozialpädagogen, Psychologen, Soziologen und andere politisch korrekte Weltverbesserer und künftige treue Staatsdiener in ausnahmsweise nicht überfüllten Hörsälen Zusatzvorlesungen erhalten, danke - darauf können wir in Leipzig verzichten. Also, worum geht es bitte bei diesem Wortgeklingel mit der "Elite", Herr Schröder?

    Leipzig, 31.1.2003

    Der Rektor der Universität Leipzig ist gestern zurückgetreten, weil die CDU-Landesregierung von Sachsen die Autonomie der Universität mißachtet und ihr Wort gebrochen hat, das universitätseigene Gelände, auf dem bis 1968 die Universitätskirche (die Paulinerkirche) stand, mit einer dringend benötigten Aula zu bebauen. Die evangelische Landeskirche Sachsen hatte am Wiederaufbau der Kirche angesichts des Rückgangs ihrer Gläubigen und des desolaten Zustands zahlreicher architektonisch wertvoller Kirchen in den Leipziger Vororten kein Interesse gezeigt. Der Vatikan ist jedoch bereit, die Baulücke zu füllen, da er darin eine Gelegenheit sieht, zum erstenmal seit der Reformation wieder im Leipziger Zentrum präsent zu sein.

    Die „Leipziger Volkszeitung“ schätzt in ihrer heutigen Ausgabe auf S. 13  die Perspektiven der weiteren Entwicklung der Stadt jedoch richtig ein, wenn sie an die Bevölkerung Leipzigs, die – noch etwas humoristisch getarnte – aber in Wirklichkeit ernste Frage stellt, ob nicht der Bau einer Universitätsmoschee an dieser Stelle die richtige Lösung wäre. Die Zahlen der Mitglieder der evangelischen wie auch der katholischen Kirche sind in Deutschland seit Jahren rückläufig, und dieser Rückgang wird sich auf Grund der Kinderarmut und der Altersstruktur der eingeborenen deutschen Wohnbevölkerung (ein sehr gutes Anschauungsmaterial dazu finden sie unter http://www.privat-adrian.de/privat-adrian/demo.html) in den nächsten Jahren noch sehr verstärken. Der Zuwachs der Zahl der gläubigen Moslems ist hingegen Jahr für Jahr größer, als beide Kirchen zusammen an Gläubigen verlieren. Zutreffend äußerte sich deshalb Otto Schily, Bundesminister des Innern, im Rahmen des Symposiums „Religion Kirche Islam“ am 10.9.2002 zum Thema „Soziale Integration als politische Aufgabe“:

    „Auf eine jüngere Geschichte in unserem Land blickt die Gemeinschaft der muslimischen Gläubigen Gläubigen zurück. Doch mit mehr als 3,2 Millionen Anhängern ist der Islam inzwischen zur zweitgrößten Religion bei uns geworden. ... Heute gibt es nahezu 2.200 Moscheevereine, die zumeist den großen muslimischen Dachverbänden angehören. Mit dem Bau von repräsentativen Moscheen anstelle der früheren sogenannten „Hinterhofmoscheen“, treten die muslimischen Gemeinden heute deutlich sichtbar in die Öffentlichkeit. ... Nicht zuletzt wegen der Sprachbarrieren leben Deutsche und Ausländer, vor allem in den Ballungszentren, oft ohne entwickelte Sozialkontakte. Es gibt Stadtteile, in denen Zuwanderer bereits zur Mehrheit mit einer völlig eigenständigen Infrastuktur geworden sind. Viele ausländische Familien können ihren Kindern keine Sprachkompetenz des Gastlandes vermitteln. Die auf die Schulen zukommenden Probleme sind bekannt, die Folgen für die ausländischen Schüler nachweisbar: Sie beenden ihre Schulausbildung im Vergleich zu deutschen Schülern im Durchschnitt mit deutlich niedrigeren Abschlüssen. Auch die Beschäftigungsquote von Ausländern liegt derzeit deutlich unter der Quote der Einheimischen (53 Prozent gegenüber 67). Jeder Form der Abkapselung, sei es Resignation angesichts zahlreicher Probleme oder aus mangelnder Offenheit, müssen wir mit adäquaten Integrationsangeboten aktiv und vorbeugend begegnen.“

    (Der gesamte Text der Rede  unter http://www.bmi.bund.de/dokumente/Rede/ix_90559.htm?nodeID=3753.)

    Muhammed Selim, ein bekannter Prediger, drückt das so aus (zitiert nach: Ulfkotte, Udo: Der Krieg in unseren Städten. Wie radikale Islamisten Deutschland unterwandern. Frankfurt/Main: Eichborn 2003, S. 173f.): "Die Religion ist der Kitt der Gesellschaft. ... Gerade das haben die Deutschen (und auch andere Europäer) vergessen und verdrängt. Das möchte ich am Beispiel der Kinderzahl klar machen. Heute haben 100 Erwachsene gerade noch 65 Kinder und 42 Enkel. Das bedeutet, daß jeder Dritte in der nächsten Generation keine Nachkommen mehr haben wird. Sogar jeder Zweite wird in der übernächsten Generation kinderlos sterben. Die Deutschen haben keinen Zukunftshorizont mehr. Für wen sollten sie ein Haus bauen oder für wen sollten sie ein Unternehmen schaffen? ... Auch die Abwendung vom Christentum ist ein gutes Indiz für den zu erwartenden Umschwung in der Religion. Von Jahr zu Jahr ist die Zahl der Gläubigen rückläufig. ... Der Umbruch der deutschen Gesellschaft ist unausweichlich und unaufhaltsam. Die Muslime, die den Wert der Familien hoch gehalten haben, werden noch die Retter in der Not sein, denn sie werden in absehbarer Zeit die alten, kinderlosen Deutschen ernähren. Deutschland wird ein islamisches Land. ... Meine Prognose ist, daß das deutsche Volk in seiner Offenheit für Neuerungen und schöpferischer Qualität sich dem Islam widmen wird (nicht heute, eher übermorgen) und ihn in ihrer Neigung zur Perfektion zur Weltgeltung bringen wird. ... Ich erinnere mich noch genau an dem Tag, als die DDR zusammenbrach und von heute auf morgen verschwand. So wird es auch dem heutigen deutschen Staat, der niemandem mehr begeistern kann, ergehen. Und die Deutschen werden sich dem Islam öffen."

    Der Bau einer Moschee unmittelbar neben der Universität wäre deshalb ein hervorragender Beitrag zur Integration der Zuwanderer und ein erster Schritt in die richtige Richtung, auch im Zentrum von Leipzig. Viele Christen gehen, wenn überhaupt, nur einmal in der Woche in die Kirche, Moslems jedoch sind angehalten, mehrmals täglich in einer Moschee zu beten. Ein derart zentraler Standort würde die Wegzeiten für sie gering halten und wäre deshalb gerade für Studenten, die aus islamischen Ländern zu uns kommen, nicht nur ein Anziehungspunkt, sondern ein Signal der Toleranz und Völkerverständigung, der einer Stadt, die die Olympischen Spiele ausrichten möchte, gut zu Gesicht stünde. Deshalb sollte in Leipzig bald ein Verein zum Bau einer Universitätsmoschee gegründet werden. Dieser Verein könnte sich dann mit der Bundesregierung in Verbindung setzen, damit diese dann die Einhaltung finanzieller Verpflichtungen und Zusagen gegenüber dem Freistaat Sachsen zurücknimmt bzw. an die Bedingung knüpft, eine Universitätsmoschee zu bauen. Auf diese einfache Weise ließe sich auch die Stellung des SPD-Oberbürgermeisters von Leipzig wieder stärken. Anstatt daß man in der Stadt noch einmal die schon lange verlorenen Schlachten der Vergangenheit schlägt, würde mit dem Bau einer Universitätsmoschee der Blick auf unser aller Zukunft gerichtet werden. Volkmar Weiss  www.v-weiss.de

    Alternative Äußerungen in der „Leipziger Volkszeitung“ vom 1.2.2003, S. 17:

    Bau einer Universitätskirche wird begrüßt

    "Die Damen und Herren der sächsischen Staatsregierung sowie Mitglieder der Leipziger CDU-Fraktion haben völlig Recht, dem Wiederaufbau der Kirche zuzustimmen. Es werden immer mehr Stimmen laut, dass die Plätze in den anderen Kirchen des Stadtkerns nicht mehr für all die Arbeitslosen ausreichen die für eine Besserung ihrer Situation beten. So kommt die Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt." Till Hörmann, 04315 Leipzig

    Synagoge statt Universitätskirche

    "In der so genannten Kristallnacht 1938 wurde die Synagoge der Leipziger Jüdischen Gemeinde zerstört. Für den Wiederaufbau dieses Gotteshauses fehlt der Stadt Leipzig das Geld. ... Die inzwischen auf fast tausend Mitglieder angewachsene Israelitische Religionsgemeinde wäre für den Wiederaufbau zutiefst dankbar, zumal Leipzig die einzige sächsische Großstadt ist, die über keine neue Synagoge verfügt." Eva-Maria Hillmann, 04103 Leipzig

    Kommentar dieser Vorschläge und Schlußfolgerung - Multifunktionstempel wäre ideale Lösung:

    Für die Arbeitslosen ist das Stadtzentrum vielleicht doch nicht so attraktiv, da sie wegen ihrer geringeren Kaufkraft die Einkaufszentren auf der grünen Wiese bevorzugen. Wichtiger wäre es da schon, die berühmten Friedensgebete in den Leipziger Innenstadtkirchen auch auf die Universitätskirche auszudehnen. Da 1989 nur dank der Friedensgebete eine friedliche Revolution möglich war (siehe www.v-weiss.de/politik-dsu.html), ließe sich zweifellos auch ein Irak-Krieg durch intensiveres Friedensbeten verhindern. Wahrscheinlich kommt aber dafür der Wiederaufbau einer Universitätskirche leider zu spät.

    Eine ernstzunehmende Alternative ist hingegen der Vorschlag, eine Universitätssynagoge zu bauen. Bekanntlich haben die Juden einen Durchschnitts-IQ von 115 (siehe www.v-weiss.de/iq-falle-juden.html) und stellen deshalb weltweit einen weit höheren Prozentsatz an Studenten (siehe www.v-weiss.de/publ7-pass.html), als jeweils ihrem Bevölkerungsanteil entspricht. Eine Universitätssynagoge hätte deshalb eine echte Chance, wirklich ausgelastet zu werden.

    Während es bei den christlichen Kirchen durchaus Beispiele gibt, wo katholische und evangelische Gottesdienste abwechselnd im selben Gotteshaus stattfinden, so ist es bisher - da Nathan der Weise leider nicht überall gelesen und verstanden wird (was für vermutlich die einzige Ursache ist) - noch nicht möglich, dasselbe Gebäude als Moschee und Synagoge zu nutzen. Sollten es die Leipziger schaffen, einen Multifunktionstempel zu errichten, in dem abwechselnd sowohl islamische und jüdische Gottesdienste als auch christliche Friedensgebete abgehalten würden, dann würden die Stadt und Universität weltweit ein Zeichen für die Sieghaftigkeit des Gutmenschentums wenigstens in ihren Mauern setzen. Es ist eine Vision, die Unterstützung von uns allen verdient. Volkmar Weiss.

    5.2.2003: Die Resonanz dieses Vorschlags war überraschend groß. Bereits am 3.2. sprachen sich in der "Leipziger Volkszeitung" die Architekten, die das vordem favorisierte Campus-Projekt entworfen hatten, für ein "Gotteshaus der Weltreligionen" aus. Auch die unterschiedliche Einrichtung eines solchen Gotteshauses dürfte mit Hilfe von Drehbühnen kein technisches Problem sein. So etwas hat es schon einmal in der Spätphase des antiken Rom gegeben. Für die Stadt entstünden jedoch dadurch finanzielle Probleme, denn wer bezahlt die Sicherheitskräfte, die Anschläge der einen Glaubensrichtung auf die andere verhindern? Man kann dabei vielleicht auf EU-Zuschüsse hoffen. Einfacher und wirksamer wäre vermutlich das Non-Stop-Friedensbeten in einem Winkel dieses Gotteshauses unter Anleitung von Christian Führer (sein Name ist Programm). Der Evangelische Landeskirche Sachsens wird es besonders angelegen sein, auch der dynamischen Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) den gebührenden Platz in diesem Gotteshaus einzuräumen.

    Diese Gedanken noch weiter gesponnen hat am 4.2. Heike Werner, die hochschulpolitische Sprecherin der PDS-Landtagsfraktion, die sich in der "Leipziger Volkszeitung" (auf S. 14, rechts unten) für ein "Zentrum für interreligiöse Kommunikation" aussprach. Auch das Karl-Marx-Relief an der Stelle der früheren Paulinerkirche, mit dem man im Moment nicht so richtig weiß, wohin nach einem Neubau, könnte auf diese Weise erneut in würdiger Weise eingebunden werden. Ja, vielleicht sollte man überhaupt anstelle der Universität ein Weltreligionszentrum bauen, in dem die Kirchenführer ständig über die Verbesserung der Welt beraten könnten, so eine Art UN der Religionen. Der Gedanke ist so großartig, daß die Tatsache, daß die Idee von der PDS stammt, die großen Volksparteien nicht hindern sollte, sich ihr anzuschließen. Rektor Bigl hat sicher mit seinem Rücktritt einen großen Fehler gemacht. Er hätte sich stattdessen an die Spitze der Bewegung für ein Weltreligionszentrum mit unmittelbar daneben angeschlossenem Multifunktionsstempel setzen sollen. Denn wozu braucht man heutzutage noch eine Universität mitten in der Stadt? Wozu braucht eine Massenuniversität eine Aula, in die niemals die Studenten auch nur eines einzigen Jahrgangs hineinpassen? Dazu braucht man heutzutage ein Sportstadion. Ich habe selbst einmal in Leipzig studiert und eine Aula niemals vermißt.

    Es zeichnet als Verfasser für den Text, den Sie soeben gelesen haben:

    Till Eulenspiegel

    P.S. 5.3.2003 Es zeichnet sich immer mehr ab, daß der Vorschlag, ein Haus mit Drehbühnen zu errichten, der einzige gemeinsame Nenner ist, auf den sich alle einigen können. Es ist ein konstruktiver Gedanke, der jetzt von den Architekten umgesetzt wird.

    P.S. 2.2.2004 Mit der Publikation "Religionen in Leipzig" wird erstmalig eine Bestandsaufnahme aller in der Stadt präsenten Religionsgemeinschaften, von den großen Kirchen bis zu kleinen, bisher in Leipzig wenig bekannten Gemeinschaften, vorgelegt. Weit über 50 verschiedene Religionsgemeinschaften veranschaulichen die überraschende Vielfalt der "religiösen Szene" Leipzigs. Nicht nur diese ungeahnte Vielfalt, sondern auch der sich andeutende unverständliche Konflikt um ein jüdisches Gemeindezentrum im Waldstraßenviertel weisen darauf hin, daß an Stelle einer Kirche, einer Moschee oder einer Aula nur ein zentraler Multifunktionsbau eine echte Lösung darstellt. Das Leipzig der friedlicher Revolution soll niemals zu einem Belfast verkommen.